MAZ Mittwoch, 20.2.2013 S. 14
Leserbrief zu “Hausbesitzer gründen Bürgerinitiative”
MAZ vom 12. Februar 2013
Amtlich bestellte Besserwisser
Mittelmark | Der Beitrag zum Umgang der Denkmalpflege mit Bürgern, Institutionen und Betrieben zeigt meines Erachtens eine Behördenwillkür , die durch mangelnde Kontrolle von Seiten der Kreisverwaltung entstanden ist.
Je größer ein Landkreis ist, desto unübersichtlicher wird die Dynamik mancher selbstverliebter Fachleute in Unterabteilungen. Nicht nur in Potsdam-Mittelmark, nein, in ganz Deutschland erheben sich Denkmalschützer wie Frau Aehlich quasi göttergleich über Menschen, die ökonomisch und ökologisch vernünftige Lösungen ihrer Besitzfragen erstreben.
Wem, außer den oben Genannten täte es beispielsweise weh, wenn an der St.-Marien-Kirche in der Kreisstadt eine Photovoltaikanlage oder an Dorfkirchen einfache Dachrinnen installiiert würden?
Welche Arroganz, den Hausbesitzern die Farbe ihres Eigentums vorzuschreiben, oder nur wegen irgendwelcher Paragraphen die Sanierung eines Schandflecks wie in Wiesenburg zu verschleppen.
Wie schön sehen zum Beispiel die bunten Fachwerkhäuser in elsässischen Dörfchen aus, bei deren Farbgebung kein amtlich bestellter und mit Machtbefugnissen ausgestatteter Besserwisser zugegen war.
Gibt es ein weiteres Land in Europa, das es sich leistet, eine solche Menge an Verwaltung, Kontrolle und Behördenmitarbeitern zu haben,die nichts Produktives leisten, aber gut verdienen?
Winfried Kuntz, Bad Belzig