Statt Hilfe – Schikane vom Landkreis PM

Ute Gandow
Altes Pfarrhaus
14793 Buckau
ute.gandow@dorfkirchensommer.de
28.8.2013

An die MAZ
Leserbriefe

Leserbrief mit der Bitte um Veröffentlichung in der nächst erreichbaren gedruckten Ausgabe

Betr. MAZ 23. August 2013, S. 13 „Und raus bist du!
Kreis-Bauaufsicht fordert Boeckerin auf, zwei Bauwagen auf ihrem Grundstück umzustellen“

Statt Hilfe – Schikane vom Landkreis PM
Als wir vor 13 Jahren das Boecker Pfarrhaus zum ersten Mal sahen, waren mein Mann und ich entsetzt. Das Haus und das Gehöft standen offen und wurden offensichtlich als Müllkippe genutzt.
In dem bildschönen, verwahrlosten Fachwerkhaus lagen alte Matrazen, leere Bierflaschen, Zigarettenkippen. Im Hof und im alten Pfarrgarten Sperrmüll, Schränke und Sofas und jede Art von Schrott. Sicherlich hat Frau Haderlein ein gutes Jahr benötigt, um diese riesigen Dreck- und Abfallmengen zu beseitigen.

Immer wieder hatte die damalige Leiterin der Unteren Denkmalbehörde (UDB), Frau Reif, sich bemüht, für das denkmalwerte barocke Pfarrhaus, ortsbildprägend direkt neben der Kirche, einen guten, engagierten Käufer mit Sachverstand zu finden. Doch hat sich niemand eine solche Herausforderung (Fachwerk, Lehmbau) zugetraut. Nach dem Ausscheiden von Frau Reif war das Barock-Fachwerkhaus von 1709 dem weiteren Verfall und damit dem totalen Verlust preisgegeben.

Jetzt auf einmal, seit die Lehmbau-Expertin Haderlein das Haus gekauft hat und die Ärmel hochkrempelt, interessieren sich Untere Denkmalbehörde und Bauamt wieder für das Anwesen.
Leider nicht so, wie man naiverweise erwarten sollte, also mit freundlicher Unterstützung, gutem Rat und finanzieller Hilfe, sondern mit völlig überzogenen, fachlich und terminlich gar nicht zu schaffenden Auflagen, Androhung von Zwangsgeldern in der Höhe von Zig-tausend €uro, 2.500 €uro Bußgeld für das fachlich gebotene Aufbringen von Lehmputzproben. Statt Beratung auch noch unfreundliche Bemerkungen, die nur zur Entmutigung und Resignation taugen.

Und jetzt setzt das Bauamt noch eine weitere Schikane oben drauf: Warum sollen denn die Bauwagen weg? Wo gebaut und restauriert wird, braucht man auch Bauwagen. Was soll die plötzliche Neu-Festlegung von Innen- und Außenbereich durch den Kreis, nicht durch die Gemeinde?

Was will die Baubehörde damit eigentlich erreichen? Verwaiste Häuser? Wüste Dörfer? Hat sie die Macht und den Willen, Frau Haderlein mit immer neuen Schikanen aus ihrem eigenen Haus und Hof zu vertreiben? Schikane wird vom Duden so definiert: „[unter Ausnutzung staatlicher oder dienstlicher Machtbefugnisse getroffene] Maßnahme, durch die jemandem unnötig Schwierigkeiten bereitet werden; kleinliche, böswillige Quälerei“.

Zu befürchten ist ein ähnlicher Nervenkrieg, wie er in Ragösen unter Mitwirkung der UDB gegen Familie König geführt wurde (MAZ berichtete am 9.8. auf S. 15). Königs haben jetzt aufgegeben und ihr nach der Wende zurückgekauftes Gutshaus, das seit dem 13. Jahrhundert in Familienbesitz war, verkauft.
Wo sind die Politiker, die den Mut haben, uns vor solcher „vermeintlichen“ Behörden-Willkür zu schützen?

Ute Gandow
Mitglied der Bürgerinitiative denk-mal-pm.de

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