Denkmal-Besitzer organisieren sich

MAZ 12.02.2013 0.00 Uhr

Denkmal-Besitzer organisieren sich
Neue BI fordert bessere Zusammenarbeit
http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/12468877/61009/Neue-BI-fordert-bessere-Zusammenarbeit-Denkmal-Besitzer-organisieren.html

MITTELMARK – Baustopps, Auflagen, Nachforderungen, Zwangsgelder. Sie haben ihre Erfahrungen mit der Unteren Denkmalschutzbehörde gemacht. Und diese sind nicht eben schmeichelhaft für das mittelmärkische Landratsamt. Unzufriedene Hauseigentümer aus dem Altkreis Brandenburg haben in Boecke (Amt Ziesar) eine Bürgerinitiative (BI) mit dem Namen „denk mal! Potsdam-Mittelmark“ gegründet.

Die Mitglieder, die denkmalgeschützte Immobilien unter anderem in Ziesar, Buckau, Boecke und Gräben besitzen, treten nach eigenen Angaben für eine bürgernahe und denkmalfreundliche Neuorientierung des Denkmalschutzes im westlichen Teil von Potsdam-Mittelmark ein. „Wir wünschen uns endlich eine qualifizierte Fachbehörde mit Herz und Verstand, die uns Denkmalbesitzer als Partner betrachtet. Statt dessen werden wir eingeschüchtert, entmutigt und mit Zwangsgeldern überzogen“, beschreibt Gunhild Haderlein die Stimmung unter den BI-Mitgliedern.

Die Eigentümerin des Boecker Pfarrhauses kann selbst ein Lied vom inzwischen juristischen Tauziehen mit der Denkmalschutzbehörde singen. Sie soll, wie bereits berichtet, ausgerechnet über den Winter den Dachstuhl ihres barocken Fachwerkhauses herrichten. Schafft sie es in sechs Monaten nicht, drohen ihr tausende Euro Zwangsgeld. Dass sich die Kritik vor allem im Amt Ziesar potenziert, hat einen Grund. Dort sowie im Amt Wusterwitz und in der Gemeinde Wiesenburg/Mark ist die untere Denkmalschutzbehörde durch Baudenkmalpflegerin Dagmar Aehlich vertreten.

Ihr sagen Kritiker ein barsches, überhebliches und äußerst unfreundliches Auftreten nach, mit dem sie selbst vor Bauherren, Firmenchefs und Architekten nicht zurückschreckt. Es gibt inzwischen gestandene und der MAZ bekannte Handwerksmeister, die auf Aufträge verzichten, wenn es sich um ein denkmalgeschütztes Objekt in der Region handelt.

In der Verwaltung lässt man personenbezogene Kritik nicht gelten. Aehlichs Vorgesetzter Gernot von Arend stärkte in der Vergangenheit seiner Kollegin stets den Rücken und stellte jeden heiklen Fall auf die Gesetzeslage ab. Auch im Fall des Boecker Pfarrhauses hält von Arend persönliche Kritik nicht für angemessen. „Wer ein Denkmal erwirbt, muss sich vorher gut überlegen, ob er seiner Erhaltungspflicht nachkommen kann“, so von Arend.

Mit diesen Allgemeinplätzen fühlen sich die BI-Mitglieder jedoch allein gelassen. Betroffene zitieren gern Baudenkmalpflegerin Dagmar Aehlich mit den Worten: „Wir sind keine Beratungsbehörde, wir sind Genehmigungsbehörde.“ Was schon allein dem Selbstverständnis der Kreisverwaltung, die sich gern als bürgernahe Behörde sieht, widerspricht.

Kontakt über Gunhild Haderlein, 0176/64 24 17 58, oder im Internet www.denk-mal-pm.de (Von Frank Bürstenbinder)

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